Wie ticken Menschen mit ADS? Ein Blick hinter die Kulissen

Menschen mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) sind oft Missverständnissen und Vorurteilen ausgesetzt. Die stereotype Vorstellung, dass sie einfach nur "unaufmerksam" oder "faul" sind, trifft jedoch bei weitem nicht zu. Tatsächlich ist die Welt der Menschen mit ADS viel komplexer, als viele von uns glauben. In diesem Artikel möchte ich dir einen Einblick geben, wie Menschen mit ADS ticken – basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und auch persönlichen Erfahrungen.
Was ist ADS überhaupt? Ein kurzer Überblick
ADS – mehr als nur Unaufmerksamkeit
Zunächst einmal: ADS ist eine neurobiologische Störung, die vor allem mit einer beeinträchtigten Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und Selbstregulation einhergeht. Das bedeutet nicht nur, dass jemand leicht abgelenkt ist. ADS beeinflusst das gesamte Leben einer Person – in der Schule, im Beruf und sogar in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ich erinnere mich noch gut an eine Unterhaltung mit einer Freundin, die selbst ADS hat. Sie erzählte mir, wie frustrierend es für sie war, in der Schule ständig den Faden zu verlieren, obwohl sie sich wirklich anstrengte. "Es ist nicht so, dass ich nicht will", sagte sie. "Es ist, als ob mein Gehirn ständig springt, ohne dass ich es steuern kann."
ADS und Hyperaktivität – ist das immer der Fall?
Es gibt auch das sogenannte ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), das eine stärkere Ausprägung der Hyperaktivität beinhaltet. Bei Menschen mit ADS ist diese Hyperaktivität weniger ausgeprägt. Dennoch können Symptome wie innere Unruhe und Reizbarkeit auftreten. Die beiden Begriffe werden häufig miteinander verwechselt, doch die Unterschiede sind deutlich.
Wie nehmen Menschen mit ADS ihre Umwelt wahr?
Unaufmerksamkeit oder Überreizung?
Eine der größten Herausforderungen von Menschen mit ADS ist, dass sie ihre Umwelt oft in einer viel komplexeren Weise wahrnehmen als andere. Es fühlt sich fast so an, als ob ihr Gehirn ständig nach neuen Reizen sucht. "Die Welt ist einfach zu laut, zu schnell", sagte mir ein Bekannter, der mit ADS lebt. "Es ist nicht so, dass ich nicht zuhören will, aber die ganzen Eindrücke kommen so schnell, dass ich den Faden verliere."
Das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht konzentrieren können. Vielmehr haben sie oft Schwierigkeiten, sich auf nur eine Sache zu konzentrieren, weil ihre Sinne überreizt werden. Ständige Ablenkungen, seien es Geräusche, Bewegungen oder Gedanken, führen dazu, dass sie häufig den Fokus verlieren.
Multitasking als Herausforderung
Menschen mit ADS versuchen oft, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, weil sie sich so viele verschiedene Reize gleichzeitig holen wollen. Doch genau das führt häufig zu einer Überlastung. Wenn du schon einmal versucht hast, auf zwei Dinge gleichzeitig zu achten – und dabei gemerkt hast, dass du bei beidem nicht wirklich gut bist – dann kannst du dir vorstellen, wie es Menschen mit ADS geht. Diese Überforderung führt oft zu Fehlern und Frustration.
Wie fühlt sich der Alltag mit ADS an?
Zeitmanagement – ein ständiger Kampf
Ein weiteres häufiges Problem, das Menschen mit ADS haben, ist das Zeitmanagement. Auch wenn sie es wirklich versuchen, können sie sich oft nicht gut organisieren. Das führt zu verspäteten Terminen, unerledigten Aufgaben und oft zu einem Gefühl der Überforderung. Ich hatte einen Freund, der sagte: "Es ist nicht so, dass ich es nicht weiß. Ich weiß genau, was zu tun ist. Aber irgendwie verschwinde ich dann in anderen Gedanken und der Tag ist vorbei."
Das bedeutet jedoch nicht, dass Menschen mit ADS faul oder unmotiviert sind. Ganz im Gegenteil – viele Menschen mit ADS haben eine enorme Energie und Kreativität. Sie brauchen nur oft eine andere Herangehensweise, um ihre Aufgaben zu bewältigen.
Emotionale Reaktionen – intensiver und spontaner
Interessanterweise erleben viele Menschen mit ADS ihre Emotionen intensiver. Sie sind oft spontan und reagieren auf ihre Umwelt schneller. Das kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein. Die schnelle Reaktion auf emotionale Auslöser kann zu impulsiven Entscheidungen führen, aber auch zu einer tiefen, authentischen Verbindung mit anderen.
Strategien zur Bewältigung von ADS im Alltag
Struktur und Routine – das Geheimnis für mehr Erfolg?
Menschen mit ADS sind oft in der Lage, durch klare Strukturen und Routinen besser mit ihrem Alltag umzugehen. Eine feste Tagesstruktur hilft dabei, den Tag zu organisieren und weniger vom Chaos überwältigt zu werden. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ein festes Morgenritual und eine detaillierte To-Do-Liste mir enorm helfen, den Tag zu kontrollieren.
Technologie spielt ebenfalls eine große Rolle. Es gibt viele Apps, die Erinnerungen setzen, To-Do-Listen verwalten und Zeitblocks einteilen. Diese digitalen Helfer unterstützen die Selbstorganisation, was besonders bei Menschen mit ADS wichtig ist.
Professionelle Hilfe und Selbsthilfegruppen
Für viele ist professionelle Hilfe ein entscheidender Bestandteil ihrer Strategie im Umgang mit ADS. Therapie, Coaching und sogar Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen bietet eine wertvolle Unterstützung. Ich hatte selbst mal das Vergnügen, mit einer Frau zu sprechen, die eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit ADS leitet. Sie erzählte mir, wie wertvoll der Austausch unter Gleichgesinnten ist – es hilft, sich verstanden zu fühlen.
Fazit: Wie ticken Menschen mit ADS?
Menschen mit ADS sind alles andere als "einfach abgelenkt". Sie leben in einer Welt, die ständig von Reizen überflutet wird und müssen lernen, ihre Aufmerksamkeit zu lenken und ihre Umgebung zu filtern. Es ist eine Herausforderung, aber keine, die nicht gemeistert werden kann. Die richtige Unterstützung, eine strukturierte Herangehensweise und das Verständnis der Umwelt sind entscheidend für ein erfülltes Leben mit ADS.
Und hey, wenn du jemanden kennst, der mit ADS lebt, sei geduldig und versuche, die Dinge aus ihrer Perspektive zu sehen. Es hilft, Missverständnisse zu vermeiden und ihnen die Unterstützung zu geben, die sie brauchen.
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