Wann kann eine Vollstreckung nicht fortgesetzt werden?

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem mein Kumpel Markus völlig aufgelöst in unser Stammcafé kam. Er ließ sich in den Stuhl fallen, bestellte einen doppelten Espresso und seufzte:
— „Du glaubst nicht, was heute passiert ist. Ich habe Post vom Gerichtsvollzieher bekommen! Die wollen meine Konten pfänden!“
Wir waren eine kleine Runde, und natürlich flogen direkt die Fragen los.
— „Aber war da nicht was mit einem Einspruch?“
— „Kann man da nicht irgendwas machen, um das zu stoppen?“
Genau da begann unsere Diskussion darüber, wann eine Zwangsvollstreckung nicht fortgesetzt werden kann. Und je tiefer wir in das Thema eintauchten, desto mehr wurde klar: Es gibt tatsächlich einige Möglichkeiten, eine Vollstreckung zu stoppen oder zumindest aufzuhalten – aber es hängt stark vom Einzelfall ab.
Was ist eine Zwangsvollstreckung überhaupt?
Bevor wir darüber sprechen, wann sie nicht fortgesetzt werden kann, klären wir erst einmal, was eine Zwangsvollstreckung eigentlich ist.
Wenn jemand eine offene Forderung nicht bezahlt und der Gläubiger einen vollstreckbaren Titel (z. B. ein Urteil oder einen Vollstreckungsbescheid) hat, kann er die Zwangsvollstreckung einleiten. Das bedeutet:
- Der Gerichtsvollzieher kann Vermögenswerte pfänden.
- Das Konto oder Gehalt kann gepfändet werden.
- Im schlimmsten Fall kann es zu einer Zwangsversteigerung von Immobilien kommen.
Aber hier kommt der entscheidende Punkt: Nicht jede Vollstreckung kann einfach ohne Widerstand durchgezogen werden.
Wann kann eine Vollstreckung gestoppt oder ausgesetzt werden?
Es gibt mehrere Gründe, warum eine Zwangsvollstreckung nicht fortgesetzt werden kann oder zumindest unterbrochen wird. Und genau das mussten wir an dem Abend für Markus herausfinden.
1. Es liegt ein Rechtsbehelf vor (Einspruch, Erinnerung oder Vollstreckungsschutz)
Ein ganz wichtiger Punkt: Wenn eine Vollstreckung angefochten wird, kann sie ausgesetzt werden.
— „Aber ich habe doch nie eine Mahnung bekommen!“, rief Markus.
— „Dann solltest du vielleicht Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid einlegen“, schlug jemand vor.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid: Falls der Schuldner den Vollstreckungsbescheid nicht rechtzeitig erhalten oder übersehen hat, kann er innerhalb von zwei Wochen Einspruch einlegen.
Erinnerung nach § 766 ZPO: Falls Verfahrensfehler gemacht wurden, kann man sich mit einer Erinnerung wehren.
Vollstreckungsschutz nach § 765a ZPO: Falls die Vollstreckung eine „unbillige Härte“ darstellt (z. B. drohende Obdachlosigkeit), kann man einen Antrag beim Gericht stellen.
Diese Punkte sind aber keine Garantie, dass die Vollstreckung komplett aufgehoben wird – manchmal wird sie nur aufgeschoben.
2. Die Forderung wurde bereits beglichen oder ist nicht mehr gültig
Ein Klassiker: Die Schuld ist längst bezahlt, aber die Vollstreckung läuft trotzdem weiter.
Das passiert häufiger, als man denkt, vor allem, wenn ein Gläubiger oder Inkassounternehmen die Zahlung nicht korrekt verbucht hat. In so einem Fall kann man mit einem Vollstreckungsabwehrantrag nach § 767 ZPO die Vollstreckung stoppen.
— „Das wäre ja ein Witz, wenn die mir noch Geld aus der Tasche ziehen wollen, obwohl ich längst gezahlt habe!“, meinte Markus.
Recht hat er! Wer nachweisen kann, dass er die Forderung bereits beglichen hat, kann die Vollstreckung beenden lassen.
3. Der Schuldner hat ein Pfändungsschutzkonto oder genießt Schutz vor Pfändungen
Hier kamen ein paar schlaue Ratschläge aus der Runde:
— „Hast du eigentlich ein P-Konto?“
— „Was ist das denn?“
— „Damit bleibt dir wenigstens ein Grundbetrag auf dem Konto, den die nicht pfänden können.“
Ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) sorgt dafür, dass man einen monatlichen Freibetrag von aktuell 1.410 Euro (Stand 2024) behält, selbst wenn eine Pfändung läuft.
Zusätzlich gibt es weitere pfändungsgeschützte Einkommensteile, z. B.:
Sozialleistungen (z. B. Hartz IV, Bürgergeld)
Kindergeld
Unterhaltszahlungen
Wenn eine dieser Zahlungen gepfändet werden soll, kann man Einspruch einlegen und die Vollstreckung in diesem Punkt stoppen.
4. Der Gläubiger stimmt einer Ratenzahlung oder einem Vergleich zu
Nicht jede Zwangsvollstreckung muss durchgezogen werden – manchmal hilft einfach eine gute Verhandlung.
— „Hast du mal versucht, mit dem Gläubiger zu reden? Vielleicht lassen die sich auf eine Ratenzahlung ein.“
Manchmal sind Gläubiger tatsächlich bereit, eine Ratenzahlung zu akzeptieren, vor allem, wenn sie sehen, dass sie sonst mit der Vollstreckung möglicherweise wenig Erfolg haben.
Wer eine realistische Ratenzahlung anbietet, kann die Vollstreckung oft stoppen.
Manche Gläubiger sind sogar bereit, einen Teil der Schulden zu erlassen, wenn man schnell zahlt.
5. Der Schuldner ist insolvent
Das ist natürlich die drastischste Lösung, aber manchmal unvermeidbar: Die Privatinsolvenz.
Sobald ein Insolvenzantrag gestellt ist, gilt das Insolvenzverfahren und es gibt eine Vollsperre für Zwangsvollstreckungen. Ab diesem Punkt kann ein Gläubiger nur noch über das Insolvenzverfahren an sein Geld kommen.
— „Das klingt hart, aber wenn’s nicht anders geht…“, meinte Markus.
Tatsächlich ist die Insolvenz für viele Menschen eine zweite Chance, um schuldenfrei neu anzufangen.
Fazit: Nicht jede Vollstreckung ist endgültig
Nach zwei Stunden Diskussion und einigen Kaffees (und vielleicht einem Bier oder zwei) war Markus schon etwas entspannter. Wir hatten ihm gezeigt, dass eine Vollstreckung nicht immer automatisch durchgesetzt wird – es gibt viele Wege, sie zu stoppen oder zumindest zu verzögern.
Ob durch Einspruch, Ratenzahlung, Pfändungsschutz oder Insolvenz, die Lösung hängt immer vom Einzelfall ab.
Am Ende sagte Markus mit einem Lächeln:
— „Okay, ich werde erstmal schauen, ob ich eine Ratenzahlung aushandeln kann. Und dann kümmere ich mich um ein P-Konto.“
Gute Entscheidung! Manchmal hilft es eben, sich mit Freunden und einem Kaffee hinzusetzen, um eine Lösung zu finden.
Hast du schon mal eine Vollstreckung erlebt oder kennst jemanden, der damit kämpfen musste? Welche Strategie hat geholfen? Lass es mich wissen!
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